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B Wirtschaftsbericht

B.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Wirtschaftliches Umfeld

Die deutsche Wirtschaft konnte 2019 das zehnte Jahr in Folge ein Wachstum verzeichnen, obwohl sich die konjunkturelle Dynamik merklich verlangsamte. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nahm um 0,6 % zu (2018: +1,5 %). Während die Industrie von einem schwächeren Welthandel beeinträchtigt wurde, der im Wesentlichen durch die Automobilindustrie sowie den Maschinenbau geprägt war, blieben die privaten Konsumausgaben verlässliche Stützen der Binnenkonjunktur. Letzteres war nicht zuletzt auf den hohen Beschäftigungsstand sowie die merklich gestiegenen Einkommen zurückzuführen. Das Baugewerbe befand sich weiter in einer Hochkonjunktur und sendete zusätzlich positive Impulse.

Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt in Deutschland entwickelte sich auch im Jahr 2019 positiv. Bundesweit sank die Arbeitslosenquote von 5,2 % auf 5,0 %. Im Stadtgebiet Nürnberg reduzierte sich der Wert zum 31. Dezember 2019 auf 4,9 % (Vorjahr 5,1 %).

Energiewirtschaft

Der Ausbautrend der erneuerbaren Energien setzt sich auch in 2019 weiter fort. Insgesamt tragen die EEG-Anlagen rund 40,0 % zum Stromerzeugungsmix in Deutschland bei. Während Braun- und Steinkohle mit 28,0 % weiter rückläufig waren, blieb die Kernenergie mit 12,0 % konstant. Die Erzeugung aus Gaskraftwerken nahm aufgrund des höheren CO2-Preises sowie des günstigeren Gaspreises leicht zu und liegt nun bei rund 15,0 %.

Insgesamt wurden mehr als 244 Mrd. kWh Strom im Berichtsjahr aus erneuerbaren Energien erzeugt: Wie auch in den Vorjahren bleibt die Windenergie mit einem Anteil von 52,5 % die stärkste Kraft und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 15,9 % weiter erhöht. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik konnte im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 % und die Produktion aus Biomasse um 0,9 % zulegen. Die deutliche Erhöhung um 17,3 % bei der Erzeugung aus Wasserkraft ist auf die niedrige Produktion im Vorjahr in Folge der langen Trockenheit zurückzuführen.

Der Gesamtstromverbrauch in Deutschland nahm nach ersten Prognosen im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,8 % ab. Nach vorläufigen Zahlen lag dieser bei 546,5 Mrd. kWh (Vorjahr: 556,5 Mrd. kWh). Der Stromverbrauch war durch kräftige Witterungsschwankungen, aber auch den generellen Rückgang durch die weiterhin schwache Konjunktur geprägt. Vom gesamten Bruttostromverbrauch in Deutschland wurden 2019 rund 43,0 % durch erneuerbare Energien gedeckt.

Verkehrsbetrieb

Die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind im Jahr 2019 erneut gestiegen. Nach ersten Hochrechnungen nutzten im vergangenen Jahr 10,4 Milliarden Kunden Busse und Bahnen. Der Fahrgastzuwachs entspricht 0,3 % und ist damit deutlich niedriger als im Vorjahr. Die Ticketeinnahmen der ÖPNV-Unternehmen stiegen nach ersten Einschätzungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 % auf insgesamt 13,3 Milliarden Euro an.

Der bisherige Betrauungsakt, mit dem die VAG mit der Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Nürnberg beauftragt wurde, endete vorzeitig am 2. Dezember 2019. Dies hatte zur Folge, dass die Stadt Nürnberg für die Erbringung des ÖPNV im Rahmen der VO 1370/2007 der Europäischen Kommission die Betrauung neu vergeben musste, was im Rahmen einer Direktvergabe vollzogen wurde. Die VAG ist seit dem 3. Dezember 2019 durch die Stadt Nürnberg auf Grundlage eines Öffentlichen Dienstleistungsauftrags (ÖDLA) mit dem ÖPNV in Nürnberg, einschließlich einiger Stadtgrenzen überschreitender Linien, betraut worden. Der ÖDLA hat eine Laufzeit von 22,5 Jahren und regelt alle nach der EU-Verordnung vorgegebenen Bereiche, unter anderem die:

  • Definition der gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen
  • Trennungsrechnung
  • Anreizsysteme für Qualitätsstandards und eine wirtschaftliche Geschäftsführung
  • Vermeidung einer Überkompensation
  • Behandlung von Drittgeschäften
  • Aufgabenverteilung zwischen Stadt Nürnberg und VAG, insbesondere bezüglich der Infrastruktur

Für die Nachbarortsverkehre wurden Aufgabenübertragungen im Rahmen von Zweckvereinbarungen mit den Nachbarkommunen und der Stadt Nürnberg abgeschlossen. Eine direkte Erbringung von Verkehrsleistungen der VAG gegenüber einer Nachbarkommune findet damit nicht mehr statt.

Daneben wurden das bestehende, sehr umfangreiche Vertragswerk und dessen Rahmenbedingungen zwischen der Stadt Nürnberg und der VAG neu ausgerichtet. Der Ausgleich des durch den Verkehrsbetrieb entstehenden Verlustes wird, wie bisher, über die Verlustübernahme der StWN sichergestellt.

B.2 Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf des StWN-Konzerns spiegelt den zunehmenden Wettbewerb und die durch die Energiewende beeinflussten Entwicklungen auf den Energiemärkten sowie die beginnende Mobilitätswende in der ÖPNV-Branche wider. Die Entwicklungen der wbg Nürnberg Unternehmensgruppe (wbg Gruppe) beeinflussen den Geschäftsverlauf des Konzerns aufgrund der Einbeziehung als assoziiertes Unternehmen nur mittelbar.

Beteiligungsportfolio

Mit dem Geschäftsanteilsveräußerungs- und -abtretungsvertrag vom 24. Juni 2019 veräußerte die StWN 11,57 % der Anteile an der wbg. Die Übertragung erfolgte mit wirtschaftlicher Wirkung zum 30. Juni 2019. Die StWN hält an der wbg nun Anteile in Höhe von 29,33 %. Aufgrund der eigenen Anteile im wbg Konzernabschluss ist im StWN- Konzern durch die vermögensdarstellende Sichtweise ein Anteilsabgang von 14,30 % berücksichtigt. Im StWN-Konzernabschluss ist somit eine Equity-Bewertung in Höhe von 36,26 % auf das anteilige Eigenkapital des wbg-Konzernabschlusses angewandt worden.

Energieversorgung

Erzeugung und Gewinnung

Nach aktuellem Kenntnisstand wird bis 2023 ein Zubau an Kraftwerkskapazitäten in Deutschland von etwa 4.400 MW geplant. Diesem stehen deutlich größere Kapazitätsstilllegungen in Höhe von rund 18.600 MW gegenüber. Damit sinkt die konventionelle Kraftwerkskapazität von aktuell rund 90.000 MW auf rund 75.300 MW im Jahr 2023. Nach Schätzungen der Bundesnetzagentur (BNetzA) wird die Höchstlast hingegen bei 81.800 MW liegen. Die Lücke der gesicherten Leistung kann nicht vollständig durch Stromimporte aus dem Ausland geschlossen werden, da auch bei den europäischen Nachbarländern die gesicherte Leistung immer weiter zurückgeht.

Die N-ERGIE ist mit 25,2 % an der Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI), Vohburg, beteiligt. Das hocheffiziente Gaskraftwerk Irsching 5 befindet sich seit mehreren Jahren im Netzreservebetrieb. Der Marktpreisverlauf zeigt für den Clean-Spark-Spread gegenüber den Vorjahren einen Aufwärtstrend, der aber nicht konstant und positiv genug ausfällt, um aktuell eine Marktrückkehr des Kraftwerks wirtschaftlich zu rechtfertigen. Die Gesellschafter der GKI beschäftigen sich derzeit mit einer möglichen Vermarktungsstrategie. Der Betrieb der Anlage erfolgte 2019 erneut ausschließlich unter der Regie des Übertragungsnetzbetreibers, wobei die hierfür an die Gesellschaft zu leistende Vergütung die Kosten weiterhin nicht deckte. Die aktuelle Stilllegungsanzeige läuft noch bis zum 30. September 2020. Um sich alle Handlungsoptionen aufrechtzuerhalten, hat der Gesellschafterkreis eine erneute Anzeige zur vorläufigen Stilllegung des Kraftwerks gestellt, um somit die Periode der Netzreserve bis 30. September 2021 zu verlängern. Ob und wann die Gesellschaft positive Ergebnisse erwirtschaften kann, ist derzeit nicht absehbar.

Bereitstellung der Infrastruktur zur Lieferung (Netze)

Aus regulatorischer Sicht gelten in 2019 sowohl für das Stromnetz als auch für das Gasnetz die Festlegungen für die dritte Regulierungsperiode. Im Strom ist es das erste Jahr der dritten Regulierungsperiode, im Gas bereits das zweite Jahr.

Der Bescheid zur Erlösobergrenze für die dritte Regulierungsperiode liegt seit April 2019 vor. Weiterhin erhielt die N-ERGIE Netz GmbH (N-ERGIE Netz) den Bescheid für das Qualitätselement für die Jahre 2019 und 2020, in dem der N-ERGIE Netz im Vergleich zur Vorperiode ein geringerer Malus beschieden wurde. Für die zweite Regulierungsperiode liegt der Beschluss zur Regulierungskontosaldomeldung 2013 - 2016 vor. Der Bescheid für das Regulierungskonto 2017 steht noch aus, hier erfolgt aktuell die Anhörung.

Die Netzentgelte 2019 basierten auf dem durch die BNetzA genehmigten Ausgangsniveau für die dritte Regulierungsperiode sowie den Festlegungen zur Effizienz, dem Xgen und dem genehmigten Kapitalkostenaufschlag. Zusätzlich werden diese durch die Absenkung der vermiedenen Netzkosten aufgrund des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes (NeMoG) beeinflusst. Dem stand ein Anstieg der vorgelagerten Netzkosten gegenüber. In Summe nahmen die Netzentgelte 2019 gegenüber dem Vorjahr ab. Der mit den Netzentgelten 2017 für die Standardlastprofilkunden eingeführte Grundpreis wurde beibehalten.

Mehrerlöse aus dem Delta von genehmigten und tatsächlich vereinnahmten Erlösen 2019 wurden im Regulierungskonto entsprechend abgebildet. Ein wesentlicher Treiber der Mehrerlöse im Regulierungskonto Strom waren 2019 die im Vergleich zum Planwert deutlich gesunkenen vorgelagerten Netzkosten aufgrund reduzierter Abnahmemengen und -leistungen.

Im Gasnetz befindet sich die N-ERGIE Netz 2019 im zweiten Jahr der dritten Regulierungsperiode. Die ab 1. Januar 2019 gültigen Preisblätter Gas basieren auf dem durch die BNetzA festgelegten Ausgangsniveau für die dritte Regulierungsperiode sowie diversen Anhörungsschreiben, Indikationen sowie Festlegungen, wie z. B. Effizienz, Xgen und Kapitalkostenaufschlag.

Für die Netzentgelte resultiert daraus im Vergleich zum Vorjahr eine Preissenkung bei den Standardlastprofilkunden sowie in Abhängigkeit vom Abnahmeverhalten eine Verringerung oder Steigerung bei den Kunden mit Leistungsmessung.

Vertrieb

Die digitale Transformation ist weiterhin ein zentrales Thema in der Energiewirtschaft. Der Fokus liegt unter anderem auf der Umsetzung digitaler Lösungen für ein intelligentes Energiemanagement, um die Bereiche Strom, Wärme und Elektromobilität zu vernetzen. In diesem Kontext richtete die N-ERGIE Anfang 2019 ihr PV-Geschäftsfeld strategisch neu aus und setzt nun statt auf den reinen Verkauf von Anlagen und Speichern vor allem auf die Realisierung hardwareunabhängiger digitaler PV-Kundenlösungen. Die Automatisierung konventioneller Prozesse ist ein wichtiges Feld der Digitalisierung und trägt im Zusammenspiel mit einem kulturellen Wandel und neuen Arbeitsformen zu einer höheren Prozess- und Bearbeitungsgeschwindigkeit bei. Neben den digitalen Technologien zählt auch die Vernetzung der verschiedenen Marktakteure zu den Herausforderungen einer dezentralen Energiewende und der damit verbundenen ressourcenschonenden Energieversorgung. Der moderne, kundenzentrierte Internetauftritt der N-ERGIE fördert die effiziente direkte Kommunikation mit den Kunden. Viele Kunden nutzen ihr Online-Kundenkonto bzw. registrierten sich für den N-ERGIE Online-Service, sodass 2019 ein neuer Höchststand an Nutzern erreicht wurde.

Der Markt der Elektromobilität wächst kontinuierlich weiter. Die Zunahme basiert zum einen auf dem Ausbau von Ladepunkten inklusive der dazugehörigen ökologischen Stromlieferung wie beispielsweise N-ERGIE STROM E-MOBIL und zum anderen auf Mobilitätslösungen, die ein ganzheitliches, IT-gestütztes Angebot vor allem für Unternehmen bieten. Das Joint Venture der N-ERGIE Regenerativ GmbH (N-ERGIE Regenerativ) mit der emonvia GmbH erschließt dieses Geschäftsfeld durch die Steuerung und Abrechnung von Ladeinfrastruktur. Im Herbst 2019 konnte die 500ste Ladestation im Ladeverbund+ in der Metropolregion in Betrieb genommen werden. Der Ladeverbund+ ist eine Kooperation von derzeit 60 Stadt- und Gemeindewerken in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die N-ERGIE setzt sich als Partner gezielt für den Aufbau einer möglichst einheitlichen und flächendeckenden Ladeinfrastruktur ein. Außerdem sammelt das Unternehmen mit seinen über 100 Elektrofahrzeugen im eigenen Fuhrpark laufend Erfahrungen im täglichen Umgang mit der Elektromobilität.

Der Bereich Fernwärme ist durch den zunehmenden Wettbewerb mit anderen Medien sowie einem tendenziell abnehmenden Bedarf infolge steigender Energieeffizienz geprägt. Das für die Fernwärmeerzeugung eingesetzte gasbetriebene Heizkraftwerk in Nürnberg-Sandreuth zählt mit einem Wirkungsgrad von über 85,0 % zu den effizientesten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Deutschland und unterstützt so die Energiewende in der Region. Mit einem Großkunden konnte 2019 die Umstellung von Braunkohlestaubverbrennung auf Fernwärme vereinbart werden. Nach Beendigung der damit verbundenen Umbaumaßnahmen und mit Beginn der Fernwärmelieferung voraussichtlich im vierten Quartal 2021 werden dadurch jährlich rund 20.000 t CO2 eingespart.

In der Wasserversorgung konzentriert sich die N-ERGIE auf die verlässliche Trinkwasserlieferung in der Stadt Nürnberg und der angrenzenden Gemeinde Schwaig. Dabei sichern mehr als 30.000 physikalische, chemische oder mikrobiologische Einzeluntersuchungen pro Jahr eine gleichbleibend hohe Wasserqualität. Mit diesen weit über die gesetzlich geforderten Maßnahmen hinausgehenden Kontrollen gewährleistet die N-ERGIE hygienisch einwandfreies und geschmacklich gutes Trinkwasser.

Durch ihre langjährige starke Verankerung in der Region besitzt die N-ERGIE einen Vorteil gegenüber neu auftretenden Wettbewerbern, den sie nutzt, um die aktuellen Marktanteile im Grundversorgungsgebiet mit Hilfe von Kundenbindungsstrategien zu sichern. Ein erneuerter Markenauftritt stärkt dabei die visuelle Präsenz. Neben systematischen Kundenrückgewinnungsmaßnahmen wird durch eine hohe Servicequalität die Kundenzufriedenheit gesteigert.

Verkehrsbetrieb

Markt und Kunde

Die VAG führt kontinuierliche Marktanalysen zum Mobilitätsverhalten der Nürnberger Bevölkerung inklusive einer Erhebung der Einschätzungen und Einstellungen zum ÖPNV durch. Mit durchschnittlich 230 ÖPNV-Fahrten pro Person und damit zwei Fahrten mehr als 2018 war erneut ein Anstieg der ÖPNV-Nutzung festzustellen. Der ÖPNV-Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen erreichte mit 23,1 % den bislang höchsten gemessenen Wert. Gleichzeitig lag der Pkw-Anteil mit 29,6 % auf dem bislang niedrigsten Niveau. Der Zufriedenheitsindex (Saldo aus Anteil zufriedener und unzufriedener Kunden) mit dem Nürnberger ÖPNV stellt einen Mittelwert aus 34 spezifisch erhobenen Leistungsmerkmalen wie Sauberkeit, Pünktlichkeit oder Fahrtzeit dar und lag drei Punkte höher als im Vorjahr bei +56. Deutlich überdurchschnittlich wurden die Kategorien Service, Komfort und Fahrtzeit/Zuverlässigkeit bewertet.

Die auf Basis der Nutzungshäufigkeit der verkauften Fahrausweisarten im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) ermittelte Gesamtzahl der Fahrgäste (Nürnberg mit Nachbarorten und U-Bahn Fürth) stieg geringfügig um 0,1 % von 152.165 Tsd. auf 152.386 Tsd. Personen. Die Fahrgäste verteilten sich auf Regeltarif (134.132 Tsd.), Schwerbehindertenbeförderung (10.671 Tsd.) und Sonstige (7.583 Tsd.).
Zum 1. Januar 2019 wurden die Preise im VGN angepasst. Grundlage war der im VGN jährlich berechnete ÖPNV-spezifische Warenkorbindex, der für 2019 eine durchschnittliche preisbedingte Kostensteigerung von 2,57 % prognostizierte. Dieser Index wurde durch die Aussetzung der Preiserhöhung bei 4er-Tickets und TagesTickets Plus in den Tarifstufen A und B nicht voll ausgeschöpft.

Die Verkaufsentwicklung zeigte sich insgesamt stabil. Die Wirkungen aus den zum 1. Januar 2016 umgesetzten Maßnahmen aus dem Tarifprojekt der Stadt Nürnberg im Tarifgebiet Nürnberg-Fürth-Stein haben sich zwischenzeitlich konsolidiert. Verkaufszuwächse wurden insbesondere bei den JahresAbos (inklusive FirmenAbo) erzielt, während der Bereich Ausbildungswertmarken und sonstige Zeitkarten stagnierte bzw. leicht rückläufig war.

In Summe betreut die VAG seit diesem Jahr mehr als 100.000 Abokunden. Zwei Drittel der Neubestellungen erfolgen inzwischen online. Im Rahmen einer einjährigen Umstellungsphase wurden alle Privatkunden im Abonnement auf die seit 2018 ausgegebene Chipkarte als Trägermedium für das im Verbund eingeführte eTicket umgestellt und der Migrationsprozess damit erfolgreich abgeschlossen.

Die Chipkarte kann gleichzeitig zum Ausleihen eines Fahrrads im Vermietsystem „VAG_Rad“ genutzt werden. Dieses wurde im Juni 2019 neu in Betrieb genommen. Im Stadtgebiet Nürnberg stehen seitdem bis zu 500 Fahrräder zum Ausleihen bereit, die das Angebot der VAG über den klassischen ÖPNV hinaus erweitern und mit einer Verfügbarkeit von 24 Stunden pro Tag unter anderem die zeitliche Angebotslücke in der Nacht schließen sollen. Im Jahr 2019 zählte das „VAG_Rad“ 129.000 Ausleihen.

Infrastruktur, Fahrzeuge und Betrieb

Die ersten sechs U-Bahn-Fahrzeuge des neuen Typs G1 (aus der Basisbeschaffung) wurden 2019 an die VAG geliefert und befinden sich im Probebetrieb. Durch den Hersteller werden die Fahrzeuge auf die Gegebenheiten der lokalen Streckeninfrastruktur abgestimmt. Weitere Tests bis zur Abnahme durch die technische Aufsichtsbehörde sowie der Einsatz im Fahrgastbetrieb und die Aktivierung im Anlagevermögen sind für die erste Jahreshälfte 2020 vorgesehen.

Insgesamt elf Straßenbahnfahrzeuge des Typs GT6N wurden bis 2019 modernisiert. Um weiterhin ihrer Verantwortung im Bereich Umweltschutz gerecht zu werden, investierte die VAG im Jahr 2019 zudem in die Beschaffung sechs neuer Elektrobusse. Diese Busse werden im Jahresverlauf 2020 in Betrieb gehen.

B.3 Umwelt

Seit vielen Jahrzehnten stehen die StWN und ihre Tochterunternehmen für eine sichere und verlässliche Energieversorgung und einen umweltschonenden ÖPNV, für nachhaltige energiewirtschaftliche Lösungen, für Umwelt- und Klimaschutz sowie für eine Vielzahl attraktiver Arbeitsplätze. Nachhaltigkeit ist ein Kernbestandteil der Unternehmensphilosophie.

Wesentliche Bausteine bei der Schonung der Umwelt sind die Senkung des eigenen Energieverbrauchs, der kontinuierliche Ausbau erneuerbarer Energien auf der Erzeugungsseite, die aktive Unterstützung der Elektromobilität, eine Verringerung klimaschädlicher Treibhausgase und Schadstoffemissionen, der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen sowie ein effizientes Material- und Ressourcenmanagement. Zusammen mit der Stadt Nürnberg führt die N-ERGIE seit vielen Jahren das CO2-Minderungsprogramm durch. Mit der Vorsorge für einwandfreies Trinkwasser wird ebenfalls langfristiger Umweltschutz praktiziert. Das Engagement der N-ERGIE in den Bereichen Erzeugung, Netze, Speicherung und Energieeffizienz ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende in unserer Region.
Die VAG investiert bei Fahrzeugen, Anlagen und Einrichtungen auch künftig in umweltfreundliche Technologien. Bei den elektrischen Betriebsmitteln setzt die VAG weiterhin vollständig auf Ökostrom. Für den Betrieb von Erdgasbussen der VAG konnte der gesamte Bedarf als Bioerdgas beschafft werden, womit die entsprechende Betriebsleistung CO2-neutral erbracht wurde.

Ihrem Anspruch, Fahrgästen eine umweltschonende Alternative zum Pkw zu bieten, wird die VAG damit weiterhin gerecht. Der entstehende CO2-Ausstoß pro Person und Kilometer liegt bei VAG-Fahrzeugen deutlich unter dem entsprechenden Pkw-Wert. Mit dem komplett CO2-frei gewonnenen Ökostrom aus Wasserkraft ist die CO2-Bilanz bei der U-Bahn und der Straßenbahn weiterhin neutral.

B.4 Personal

Im Jahr 2019 beschäftigte der StWN-Konzern durchschnittlich 4.282 Mitarbeiter (Vorjahr 4.328) und 228 zur Berufsausbildung Beschäftigte (Vorjahr 224).

Moderne Arbeitswelten sind unabdingbar, um flexibel und vernetzt zusammenzuarbeiten. Mit dem Rückumzug in das sanierte Hochhaus am Plärrer konnte ein weiterer wichtiger Schritt hierfür realisiert werden.

Für ortsunabhängiges Arbeiten sind digitalisierte Personalprozesse notwendig. 2019 wurde der Mitarbeiterselfservice weiter ausgebaut, wodurch sich interne Prozesse beschleunigten.

Unternehmenserklärung

Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung nach §§ 289f Abs. 4 und 315d HGB gibt die StWN nachfolgende Erklärung zur Unternehmensführung ab:

Im Geschäftsjahr 2019 hat der Aufsichtsrat der StWN die für die Erhöhung des Frauenanteils festgelegte Zielgröße fristgerecht erreicht. Am 30. Juni 2019 lag der Anteil weiblicher Mitglieder im Aufsichtsrat bei 35,0 %. Damit wurde die gesetzte Quote von 35,0 % erreicht.

Die Geschäftsführung der StWN hat die für die Erhöhung des Frauenanteils festgelegte Zielgröße 2019 nicht fristgerecht erreicht. Am 30. Juni 2019 lag der Anteil weiblicher Mitglieder in der Geschäftsführung bei 0,0 %. Damit wurde die gesetzte Quote von 50,0 % nicht erreicht. Hintergrund ist, dass der personelle Wechsel in der Geschäftsführung erst zum 1. Juli 2019 erfolgte.

Für die nächste Stufe bis 30. Juni 2022 beschloss der Aufsichtsrat für die Zusammensetzung des eigenen Gremiums die Erhaltung der Zielgröße von 35,0 % und für die Geschäftsführung einen Frauenanteil von 50,0 %. Die Geschäftsführung hat hier für die erste Führungsebene erneut keine Quote und für die zweite Führungsebene eine Bandbreite zwischen 0,0 % und 50,0 % als Zielgröße festgelegt.

B.5 Wesentliche vollkonsolidierte Tochterunternehmen

N-ERGIE Konzern

Das Leistungsspektrum des Konzerns der N-ERGIE umfasst die Erzeugung von Strom und Fernwärme, die Verteilung und den Vertrieb von Strom, Erdgas und Fernwärme sowie die Gewinnung und Abgabe von Trinkwasser. Darüber hinaus werden energienahe Dienstleistungen angeboten.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des N-ERGIE Konzerns zeigte sich nach wie vor stabil.

Die Umsatzerlöse des N-ERGIE Konzerns lagen 2019 bei 2.963.621 T€ (Vorjahr 2.840.968 T€) und die sonstigen Erträge bei 125.300 T€ (Vorjahr 87.796 T€). Diesen standen Aufwendungen aus der Geschäftstätigkeit von insgesamt 3.013.834 T€ (Vorjahr 2.862.868 T€) gegenüber. In Summe ergab sich beim N-ERGIE Konzern ein positives EGT von 116.564 T€ (Vorjahr positives EGT von 131.225 T€) und ein positives Jahresergebnis von 107.361 T€ (Vorjahr positives Ergebnis von 122.822 T€).

Aufgrund des Organschaftsverhältnisses erhält die Thüga als außenstehende Aktionärin eine Ausgleichszahlung in Höhe von 32.084 T€. Unter Berücksichtigung des Steueraufwands und nach Dotierung der Gewinnrücklage waren an den Organträger StWN 69.684 T€ abzuführen.

VAG

Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln und -anlagen. Die VAG bietet Verkehrsleistungen im Großraum Nürnberg und im Versorgungsgebiet des VGN an.

Insgesamt entwickelte sich die wirtschaftliche Lage der VAG im Geschäftsjahr 2019 besser als erwartet.

Die Umsatzerlöse der VAG lagen 2019 bei 176.506 T€ (Vorjahr 179.865 T€), die sonstigen Erträge bei 9.739 T€ (Vorjahr 11.398 T€). Diesen standen Aufwendungen aus der Geschäftstätigkeit von insgesamt 263.343 T€ (Vorjahr 261.838 T€) gegenüber. In Summe ergab sich bei der VAG ein negatives EGT von 76.263 T€ (Vorjahr negatives EGT von 69.705 T€) und ein negatives Jahresergebnis von 76.401 T€ (Vorjahr negatives Jahresergebnis von 69.842 T€). Es wurde aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags von der Gesellschafterin StWN ausgeglichen.

B.6 Lage

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des StWN-Konzerns zeigte sich nach wie vor stabil.

Ertragslage

Ertragslage

Das EGT des Geschäftsjahres 2019 liegt 38.380 T€ bzw. 54,0 % über dem Vorjahreswert. Nachfolgend werden die wesentlichen Einflüsse bzw. Entwicklungen auf das Ergebnis dargestellt:

Die Umsatzerlöse im Konzern erhöhen sich im Vergleich zum Vorjahr um 119.375 T€ (4,0 %) auf 3.104.396 T€. Davon entfallen 88,0 % auf das Strom- und Gasgeschäft (Vorjahr 87,1 %). Der Anteil des Wasser- und Wärmegeschäfts sinkt auf 4,7 % (Vorjahr 5,0 %) der Gesamtumsätze, die Verkehrseinnahmen tragen 5,1 % (Vorjahr 5,1 %) und die sonstigen Umsatzerlöse, die im Wesentlichen Erträge aus Betriebsführungsverträgen und aus der Abrechnung von Aufträgen enthalten, 2,2 % (Vorjahr 2,8 %) zum Konzernumsatz bei.

Der Stromabsatz erhöht sich um 4,1 % von 15.893,0 Mio. kWh auf 16.542,6 Mio. kWh. Key-Account-Kunden waren mit 88,7 % weiterhin die stärkste Kundengruppe (Vorjahr 88,1 %). Der Umsatz aus dem Stromgeschäft beträgt 2.291.089 T€ (Vorjahr 2.165.572 T€).

Im Erdgasgeschäft steigt die Gesamtabgabe um 600,6 Mio. kWh auf 13.729,8 Mio. kWh. Mengenzuwächse sind bei allen Kundengruppen zu verzeichnen. Die Key-Account-Kunden sind mit 81,2 % die größte Kundengruppe (Vorjahr 81,2 %). Das Erdgasgeschäft erwirtschaftet einen Umsatz von 439.095 T€ (Vorjahr 434.069 T€).

Der Fernwärmeabsatz steigt überwiegend witterungsbedingt um 51,8 Mio. kWh auf 1.102,3 Mio. kWh an. Aufgrund der Preiserhöhung zum 1. Oktober 2019 wird die Senkung des Arbeitspreises zum 1. Oktober 2018 überkompensiert und der Umsatz steigt geringfügig auf 76.967 T€ (Vorjahr 76.847 T€).

Der Trinkwasserabsatz reduziert sich gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % bzw. 1,1 Mio. m³. Die gesamte Wasserabgabe beträgt 32,8 Mio. m³ (Vorjahr 33,9 Mio. m³). Davon wurden 87,2 % (Vorjahr 87,0 %) an Gewerbe- und Privatkunden sowie 12,8 % (Vorjahr 13,0 %) an Key-Account-Kunden verkauft. Die Umsatzerlöse nehmen um 3,8 % auf 68.913 T€ (Vorjahr 71.665 T€) ab.

Die Verkehrseinnahmen erhöhen sich um 3,2 % auf 159.096 T€ (Vorjahr 154.140 T€). Die Gesamtzahl der Fahrgäste (Nürnberg mit Nachbarorten und U-Bahn Fürth) blieb nahezu konstant bei 152.386 Tsd. Personen.

Die sonstigen Erträge steigen im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 98.719 T€ auf 198.314 T€ an. Dies resultiert überwiegend aus dem Verkauf der wbg Anteile sowie aus Rückstellungsauflösungen.

Der Materialaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 150.134 T€ bzw. 6,1 % erhöht und ist vom Anstieg der Bezugskosten für Strom, Gas und Fernwärme geprägt. Bei Wasser entwickeln sich die Bezugskosten absatzbedingt rückläufig. Die bezogenen Leistungen steigen insgesamt um 9.020 T€. Während sich die Netznutzung nahezu auf Vorjahresniveau bewegt, steigen im Wesentlichen die bezogenen Leistungen von Fremden sowie die IT- und Kommunikationsaufwendungen. Der Materialaufwand wird wie im Vorjahr hauptsächlich vom Strom- und Gasbezug mit einem Anteil von 77,6 % (Vorjahr 76,7 %) bestimmt.

Der Personalaufwand erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 %. Darin enthalten ist die Tariferhöhung zum 1. April 2019 um 3,09 % (N-ERGIE) bzw. zum 1. Juli 2019 um 3,3 % (VAG). Im Vorjahr haben Rückstellungszuführungen für steuerliche Risiken zur Zunahme des Personalaufwands geführt. Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung steigen 2019 hauptsächlich aufgrund der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen um insgesamt 13.846 T€.

Die Abschreibungen liegen um 1.710 T€ (1,6 %) trotz höherer Investitionen infolge nachträglich gewährter Zuschüsse sowie der im Jahr 2018 vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibung auf Gebäude unter dem Vorjahreswert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen um 1,7 % auf 113.094 T€. Insbesondere erhöhen sich die Aufwendungen für die Konzessionsabgabe sowie die anderen Dienst- und Fremdleistungen. Gegenläufig entwickeln sich die Einzel- und Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen.

Das Finanzergebnis geht gegenüber dem Vorjahr um 16.358 T€ zurück. Dabei reduzieren sich insbesondere die Beteiligungserträge von assoziierten Unternehmen deutlich um 25.176 T€. Zudem waren im Berichtsjahr um 4.701 T€ geringere Abschreibungen auf Finanzanlagen notwendig. Der Zinsaufwand enthält vor allem Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Insgesamt liegt das Ergebnis der Geschäftstätigkeit deutlich über dem Vorjahr. Das Rohergebnis ohne sonstige betriebliche Erträge entwickelte sich schlechter als im Vorjahr. Die Umsatzerlöse im Strom, Gas und Verkehr entwickelten sich positiv, während das Niveau im Bereich Fernwärme stabil blieb. Im Wasser konnten die Vorjahreswerte nicht erreicht werden. Der Materialaufwand erhöhte sich überproportional zu den Umsatzerlösen. Weiterhin ergab sich eine positive Abweichung durch die deutlich höheren sonstigen betrieblichen Erträge und hier vor allem durch die Erträge aus der Anteilsveräußerung der wbg. Gegenläufig entwickelte sich das Finanzergebnis.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten mit 6.768 T€ (Vorjahr 6.308 T€) überwiegend die voraussichtliche Steuerlast auf die Ausgleichszahlung an die Thüga Aktiengesellschaft (Thüga), München sowie den Steueraufwand aus den Tochterunternehmen ohne Ergebnisabführungsvertrag.

Aufgrund des Organschaftsverhältnisses erhält die Thüga als außenstehende Aktionärin eine Ausgleichszahlung in Höhe von 32.084 T€.

Finanzlage

Die Abwicklung der Finanzierung wird im StWN-Konzern für den überwiegenden Teil der Gesellschaften zentral vorgenommen. Die zentrale Finanzierung innerhalb des StWN-Konzerns über zwei getrennte Cash-Pools stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern. Der konzerninterne Finanzausgleich steuert das Fremdfinanzierungsvolumen und optimiert die Geld- und Kapitalanlagen des Konzerns. Grundlage dieses Ausgleichs sind die im Rahmen von Cash-Management-Systemen eingesetzten Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzerngesellschaften, die zur internen Finanzierung des Geldbedarfs anderer Konzerngesellschaften genutzt werden können.

Durch die Finanz- und Liquiditätsplanung in Verbindung mit zugesagten Kreditlinien wurde sichergestellt, dass der StWN-Konzern im Berichtsjahr stets über eine ausreichende Liquiditätsreserve zur Begleichung aller Verpflichtungen verfügte.

Die finanzielle Entwicklung des Konzerns wird in folgender Kapitalflussrechnung gemäß DRS 21 dargestellt:

Finanzielle_Entwicklung

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ergibt sich vor allem aus dem zahlungswirksamen Periodenergebnis vor Abschreibungen. Weiterhin sind Korrekturen für Forderungen aus dem Anteilsverkauf der wbg berücksichtigt, da die vollständige Begleichung erst im Jahr 2021 erfolgt.

Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit stehen den Investitionen im Anlagevermögen der Anteilsverkauf der wbg sowie die erhaltenen Dividenden gegenüber.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält überwiegend Auszahlungen an die Gesellschafter sowie die Aufnahme und planmäßige Tilgung von Darlehen.

Im Finanzmittelfonds sind wie im Vorjahr ausschließlich die flüssigen Mittel enthalten. Eine ausführliche Kapitalflussrechnung als eigenständiger Bestandteil des Konzernabschlusses wurde erstellt.

Liquiditätsengpässe sind für 2020 aufgrund der aktuellen Finanzierungssituation im Konzern nicht zu erwarten. Es bestehen zugesagte Kreditlinien in Höhe von 215.538 T€.

Vermögenslage

In der nachfolgenden Vermögens- und Kapitalstruktur sind der Sonderposten für Investitionszuschüsse und die empfangenen Ertragszuschüsse entsprechend ihrer Eigenschaften zu 90,0 % den eigenkapitalähnlichen Mitteln zugeordnet. Rückstellungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind im mittel- und langfristigen Fremdkapital ausgewiesen.

Die Vermögens- und Kapitalstruktur zeigte folgende Entwicklung:

Vermoegenslage

Die Bilanzsumme steigt im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 76.297 T€ bzw. 2,8 % auf 2.771.764 T€. Auf der Aktivseite verringert sich vor allem das Guthaben bei Kreditinstituten insbesondere aufgrund der Investitionen in das Sachanlagevermögen. Entsprechend steigen die Sachanlagen an. Infolge des Anteilsverkaufs an der wbg steigen die Forderungen gegen Gesellschafter. Gegenläufig entwickeln sich die Finanzanlagen.

Auf der Passivseite erhöhen sich im Wesentlichen das Eigenkapital auf 829.524 T€ (Vorjahr 763.907 T€), insbesondere durch den höheren Konzernjahresüberschuss, die Rückstellungen für Pensionen sowie die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Aufgrund der Tilgung eines Darlehens vermindern sich die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Das in den Finanzanlagen gehaltene Vermögen besteht neben den Beteiligungen im Wesentlichen aus Anteilen an Wertpapiersondervermögen.

Das Anlagevermögen ist zu 46,3 % (Vorjahr 44,1 %) durch Eigenkapital einschließlich eigenkapitalähnlicher Mittel bzw. zu 103,7 % (Vorjahr 101,9 %) durch mittel- und langfristig zur Verfügung stehende Mittel gedeckt. Dem kurzfristigen Finanzierungsbereich steht zu 109,6 % (Vorjahr 93,4 %) kurzfristiges Vermögen gegenüber.

Unter Einbeziehung eigenkapitalähnlicher Mittel steigt die Eigenkapitalquote auf 36,1 % (Vorjahr 34,4 %).

Investitionen und Finanzierung

Im StWN-Konzern wurden im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 199.764 T€ (Vorjahr 192.317 T€) investiert, davon waren 675 T€ Zugänge durch Anwachsungen. Davon entfallen 3.876 T€ (Vorjahr 4.705 T€) auf immaterielle Vermögensgegenstände, 192.517 T€ (Vorjahr 183.504 T€) auf Sachanlagen und 3.371 T€ (Vorjahr 4.108 T€) auf Finanzanlagen. Die Schwerpunkte der Sachinvestitionen bei der N-ERGIE liegen auf den Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen für Erzeugungs-, Gewinnungs-, Bezugs- und Verteilungsanlagen sowie Gebäude. Bei der VAG betreffen die Sachinvestitionen vor allem Anzahlungen für insgesamt 21 U-Bahn-Fahrzeuge des Typs G1 mit Option 2. Weiterhin investiert die VAG in umweltschonende Busse und 12 neue Straßenbahnfahrzeuge.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände sind zu 55,2 % (Vorjahr 58,5 %) aus Abschreibungen finanziert.